Herzlich Willkommen bei Manuela Keil

DDR-Zeitzeugin und Buchautorin 




Workshop am 26.10.22 im MehrGenerationenHaus Celle


Veranstaltung am 22.03.22 in der Friedensschule Münster

Herzlichen Dank an die KAS und auch an die Schülerinnen und Schüler der Friedensschule in Münster. Herzlichen Dank auch an die weiteren Zeitzeuginnen und Zeitzeugen die heute über das Thema "Menschenrechte am Beispiel der DDR" referierten und den Tag für uns alle interessant machten. Herzlichen Dank auch an die Schülerinnen und Schüler die im Anschluss über das, von den Zeitzeugen gehörte, berichteten.
Die Fotos wurden von Dr. Andreas Schulze gemacht.



Veranstaltung am 10.10.2020 in der Schlosskirche Mühltroff


Am 8.11.2019 bekam ich eine Anfrage, ob ich nicht im kommenden Jahr eine Lesung in Mühltroff / Vogtland halten würde. Der dortige Pfarrer wurde durch ein Interview des Evangelischen Rundfunk (ERF Plus) auf mich aufmerksam. Noch ehe wir einen konkreten Termin ausmachen konnten, kam uns Corona dazwischen. So vereinbarten wir, diese Lesung auf den Herbst 2020 zu verlegen, in der Hoffnung Corona wäre da vergessen. Zum Glück konnte diese Lesung zeitnah zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands am 10.10.2020 in der Schlosskirche Mühltroff – wenn auch unter entsprechenden Hygienevorschriften - tatsächlich stattfinden.

Diesmal war es für mich eine besondere Lesung. Angeregt durch die sehr konkreten Vorstellungen des Pfarrers Dr. Rainer Sörgel richtete ich zum ersten Mal einen versöhnlichen Blick auf meine Vergangenheit. Zum ersten Mal habe ich meinen Blick positiv ausrichten können, weil ich mich von Gottes Gnade und bedingungsloser Liebe berühren ließ und in IHM meinen Retter und Tröster gefunden habe. Die Vergangenheit und mag sie noch so schlimm und verletzlich gewesen sein, gehört zu mir. Ich kann weder vor ihr flüchten noch kann ich sie ungeschehen machen. Aber durch Gottes Wirken in mir – wenn ich es zulassen kann – lässt es mich alles viel leichter nehmen und ich erkenne immer mehr, dass ER immer bei mir gewesen sein muss, obwohl ich ihn lange Zeit nicht wahrnehmen konnte.

Deshalb lag mein Focus neben meiner Prägung der Wochenheimerziehung (5 Jahre lang) und meines kommunistischen Elternhauses vor allem auf meinem persönlichen Erleben des Mauerfalls in Berlin. Viel spannender war es da für mich, herauszufinden wie ich über die innere Aufarbeitung der Wende zum christlichen Glauben finden konnte.

Wo genau war Gott als ich von der Familie alleingelassen wurde? Diese Frage forderte mich heraus, mein Leben ein weiteres Mal neu zu betrachten. Ich fand Antworten, die ich ohne diese besondere Anfrage dieses Pfarrers so vielleicht nicht so schnell gefunden hätte. 

Am 10.10.2020 um 19 Uhr begann die Veranstaltung. In einer 45minütigen Lesung in einer sehr angenehmen Atmosphäre an einem für mich ganz besonderen Ort. In einer Kirche vor einem Publikum, das mir sehr gut folgen und sich in meinen Erzählungen selbst wiederfinden konnte.

Die Anteilnahme meiner Gäste war schon während der Lesung deutlich zu spüren. In den Gesichtern der etwa 20 Personen konnte ich ihr Mitgefühl für meine Empfindungen, aber auch ihr eigenes Leid sehen. Trotz des schummrigen Lichtes, was der Lesung sehr angemessen war, sah ich bei einigen Zuhörer*innen Tränen in den Augen, die wohl eher auf ihrem Erlebten vor und nach der Wende hindeuteten. Dies bestätigte sich in den persönlichen Gesprächen, die ich im Anschluss der Lesung noch führte. Drei Frauen, etwa meinem Alters erzählten mir, dass bei ihnen das Gehörte noch lange nachwirken werde und sie alles für sich selbst nochmal nachdenken müssen. Ein anderer Mann, der sich im gleichen Alter meines Vaters zuordnete, erzählte mir von seinem Leben.

Was kann es Schöneres geben, als Menschen mit gleichem Schicksal dazu zu bringen, ihr eigenes Leben nochmal Revue passieren zu lassen, um sich im besten Fall mit der eigenen Vergangenheit zu versöhnen. Genau diese Wirkungen möchte ich mit meinen künftigen Lesungen bezwecken. Ich erhoffe mir Reaktionen des Nachdenkens und des mutigen Austausches untereinander. Meine Lesungen helfen mir bei meinem emotionalen Aufarbeiten der eigenen Vergangenheit, weil ich natürlich immer wieder auch alte Wunden aufbreche und die einst als ungeliebt erlebten Emotionen rausgelassen werden können.

Vielen lieben Dank an alle, die mir meinem Aufenthalt in Mühltroff in angenehmer Art und Weise ermöglicht und diese Lesungsreise zu einem wundervollen Erlebnis gemacht haben. Wo immer wir eingeladen werden, erzähle ich oder auch wir, Gerd Keil und ich gemeinsam, über unsere Lebensgeschichten und berichten gern wie wir durch Gottes Wirken in uns zum inneren Frieden finden konnten. Es ist wichtig am Glauben festzuhalten, und zwar in den Tiefen, aber eben auch in unseren Höhen des Lebens. Die dankbaren und bewegenden Reaktionen dieses Abends werde ich noch lange in Erinnerung behalten.

Mein Schreibtisch im Hotelzimmer


Das Schloss



Veranstaltung am 08.11.19 in der Aula des B.M.V. Gymnasiums in Essen

Ich möchte mich für diesen beeindruckenden Vormittag bedanken.
Bedanken bei den vielen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern. Bedanken beim pädagogischen Team des Gymnasiums. Bedanken beim Team der Konrad Adenauer Stiftung (KAS). Bedanken bei Valerie Misz von der KAS für die schönen Fotos. Und nicht zuletzt bedanken bei Herrn Dr. Triebel der als Historiker mit auf dem Podium saß.
Ich werde diesen Vormittag noch lange in meiner Erinnerung behalten und auch gern wiederkommen. Die Fotos wurden von Valerie Misz von der Konrad Adenauer Stiftung gemacht.

Veranstaltung am 07.11.19 in der Aula des St.-Antonius- Gymnasiums Lüdinghausen

Wir, Manuela und ich, möchten uns für diesen eindrucksvollen Abend bedanken.

Bedanken bei den Schülerinnen und Schülern der Technik AG, die die Bild- und Tontechnik im Griff hatten. Bedanken bei den vielen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern. Bedanken beim pädagogischen Team des Gymnasiums. Bedanken beim Team der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Bedanken bei Valerie Misz von der KAS für die schönen Fotos. Und nicht zuletzt bedanken bei den anderen Podiumsgästen an diesem Abend.

Wir werden diesen Abend noch lange in unser Erinnerung behalten und auch gern wiederkommen.

Die Fotos wurden alle von Valerie Misz von der Konrad Adenauer Stiftung gemacht.


Lesungsfeedback zum 28.05.19 im Amandus Gemeindehaus in Freiberg am Neckar

Eine Pressenachricht aus der Ludwigsburger Kreiszeitung:

 


Ich freue mich sehr über diese Einladung nach Freiberg am Neckar zu einer besonderen gemeinsamen Lesung, die sich der Aufarbeitung deutsch-deutscher Geschichte widmet und wir über unsere Lebenswege in der DDR, die unterschiedlicher hätten nicht sein können, erzählen dürfen. Danke an Dich Gerd, dass du mit mir gemeinsam durch unser beider Vergangenheit gegangen bist und ganz besonderen Dank an Uwe Trentsch, der uns diese Lesungsreise mit allem Drum und Dran so perfekt organisiert hat.

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Peter W.: „Es war eine tolle, sehr emotionale und gut besuchte VA.“ „Nochmals, ihr habt es beide so toll vorgetragen, obwohl ich bei manch einer Schilderung von dir, fast den Raum verlassen musste.  Gerd ist es durch seine Einlagen gelungen, dass ich dies dann doch vermeiden konnte. Ich wünsche euch beiden nur alles erdenkliche Gute.“

Ich war so stark berührt über das große Interesse, das selbst nach der langen Lesung so stark anhielt. Und diese Menschen auf uns zugekommen sind, zum Teil ihre Geschichten erzählten und sehr herzlich in ihren Worten waren.

Der Pastor hatte Mühe die Fragerunde zu unterbrechen, um sich zu bedanken und zu verabschieden. Anschließend ging die Gesprächsrunde weiter.

DANKESCHÖN, an alle die dabei waren und mit uns so empathisch umgingen. Es war ein sehr emotionaler Abend, auch für uns beide, den wir nicht vergessen werden.

Vielen hat auch besonders der begleitende Dialog zwischen uns beiden, welcher durch die Lesung führte, gefallen.

Ein Ehepaar sprach mit Gerd sehr intensiv. Unter anderem erzählten sie, dass sie wegen der Lesung, welche schon so spannend angekündigt war, einen Fahrweg von je 1 ½ Stunden Autofahrt auf sich genommen haben. Und beide sagten, die Lesung selbst war noch besser als die Ankündigung. Gern nahmen die zwei mehrere Visitenkarten von uns mit und werden von diesem Abend so oft erzählen, wie sie können. „Das muss weitererzählt werden“, sagte Sigrid.

DANKE das du dies möglich gemacht hast. Gerade eben nur bei den Gedanken an gestern kommen mir Tränen, so berührt bin ich noch immer.

Es waren wunderschöne Tage, die uns sehr gutgetan haben. Wir haben uns auch gestern in der netten Gesellschaft sehr gut und angenommen gefühlt. Danke Uwe auch für den Nachmittag und Abend bei dir zu Hause und gern würden wir irgendwann mal wiederkommen, um euch alle wiederzusehen.

Du (oder ihr) seid jederzeit herzlich willkommen bei uns. Bis dahin bleiben wir weiterhin in Kontakt und gern auch mit Annika, Romain und deiner Schwester. Du darfst unsere Kontaktdaten gern weitergeben, wenn sie es möchten.

Nach der Lesung erschien der Artikel in der Zeitung, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Dankeschön Uwe, dass du mir diesen geschickt hast.


Zwei Zeitzeugen berichten auf dem Kaßberg über ihr Erleben in der DDR

 „Angepasst und ausgebürgert – Zwei Leben in der DDR“

Referenten: Gerd Keil und Manuela Keilholz

Auf Einladung des Lern- u. Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. sind wir direkt vom Gruppentreffen der Selbsthilfegruppe und der Eröffnungsveranstaltung der Dauerausstellung der BStU in Berlin Lichtenberg weiter nach Chemnitz gefahren.

Der Lern- und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis e. V. hatte uns zu einer gemeinsamen Lesung eingeladen, der wir sehr gern gefolgt sind.

Wir wurden schon freudig und herzlich von lieben Freunden empfangen und waren beeindruckt, mit wieviel Mühe dieser historische Tag des 17. Juni ausgestaltet wurde.

Es waren viele Menschen gekommen und wir konnten in ihren Gesichtern auch ihre eigene Betroffenheit sehen. Manche fühlten mit, weil auch sie Gleiches oder Ähnliches erfahren haben. Andere wiederum waren sehr dankbar für unsere Offenheit und die Möglichkeit, auch mal die andere Seite der Aufarbeitung, die leider sehr viel schleppender vorangeht, anzuhören.

In jedem ihrer Gesichter zeigte sich nicht nur eine persönliche Betroffenheit, sondern eine übergroße Empathie gegenüber unseren Lebensgeschichten. Im Kampf gegen die Verklärung der SED-Diktatur möchten wir unsere zwei Leben als Beispiele von vielen Schicksalen dieser Diktatur verstanden wissen. Es geht nicht um uns als Einzelpersonen, sondern um ein 17 Millionenvolk, in denen es noch zahlreiche andere traurige Lebensschicksale gibt, die zum Teil bis heute nicht darüber reden können. Dank an alle, die an diesem Erfolg und Zugewinn in der Aufarbeitung mitgewirkt haben.

Mir ist es sehr wichtig, mal die andere Seite des Systems, also zu der ich damals gehörte, aufzuzeigen, um den Blick zu weiten für das Leben und Erleben jener Millionen Menschen, die durch die straff organisierte kommunistische Erziehung des Staates und ihrer linientreuen Elternhäuser in frühester Kindheit lernten, dass sie nur durch Anpassung in diesem Land bestehen konnten. Nicht um zu entschuldigen, sondern um gegenseitiges Verstehen und Nachdenken zu bewirken.

Zum ersten Mal nach vielen Lesungen mit und ohne Gerd fühlte ich hier eine Bereitschaft sich auch diese Seite anzuhören und auch ein Bemühen, darüber nachzudenken, wurde in vielen Kommentaren via Facebook deutlich. 

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Hier eine Zusammenfassung von Kommentaren, die wir via Facebook erhielten:

 „Reges Interesse bei der Buchlesung im Kaßberg Gefängnis. Eine tolle Veranstaltung.“

 „Eine sehr schöne Lesung vielen Dank dafür ich war begeistert“

„Ja es war eine sehr berührende Lesung und oft hatte ich Mühe, meine Tränen zurück zu halten. Auch ein Dank an die Organisatoren“

„Alle Achtung und Respekt euch beiden“

„Was für ein bemerkenswertes Paar! Danke für diese berührende Begegnung mit zwei Zeitzeugen!“

„Hübsches Paar“ (auch dies tat gut! 😉)

„wichtige und wertvolle Zeitzeugenarbeit, weiter so. ich freu mich sehr mit euch “

„Liebe Manuela, lieber Gerd, es war mir eine große Freude Euch nun persönlich kennenzulernen. Dafür hat sich der Weg allemal gelohnt. Es wird sicher nicht das letzte Treffen gewesen sein. “ (Sie ist extra aus Frankfurt a. M. angereist 😊, um uns persönlich kennenzulernen.  Wir verbrachten nach der Lesung noch ein paar schöne Stunden im Ratskeller Chemnitz.)

„Respekt und Hochachtung Manuela und Gerd. Es war sicher sehr emotional. Ich sehe dich als Betroffene, Kämpferin für Aufarbeitung und Aufklärung!!! Danke“

„Auch nochmal vielen Dank für den interessanten Nachmittag. Ich bin nach wie vor berührt und fand es auch hoch interessant, die andere Seite der Aufarbeitung zu hören, denn darüber habe ich so noch gar nicht nachgedacht.“ Antwort des Mitinitiators der Veranstaltung: „Sehr gut, denn genau darum machen wir diese Veranstaltungen, um zum Nachdenken anzuregen. Dank für Dein Kommen.“

„Ich habe am Sonntag lange über das Gehörte nachgedacht und bin immer noch tief bewegt.“

„Es war eine sehr interessante und bewegende Lesung. Vielen Dank an die Organisatoren und die aufschlussreiche Führung. Ich wünsche mir, dass unsere Stadt diese Gedenkstätte zu schätzen weiß und ihren Verein im vollen Maße unterstützt. Danke nochmals für den interessanten Nachmittag.“

"Wir, das Publikum haben zu danken - ich wünsch Ihnen beiden viele gute Veranstaltungen mit vielen interessierten Besuchern, so wie heute am 17. Juni in Chemnitz. Es gibt einen großen Nachholbedarf in Bezug auf diesen Teil der weiter aufzuarbeitenden DDR-Geschichte. Alles Gute!“

„Danke für den Mut, zu erzählen. Ich wäre gern länger geblieben. Es war traurig und wohltuend zugleich - zu sehen, wie persönliche Aufarbeitung funktionieren kann - Ihr macht das ganz wunderbar“

Die abschließenden Kommentare von uns:


Manuela: Es war eine intensive Lesung, die für mich diesmal von enormer Emotionalität getragen war. Sehr berührt war ich, als mich Chris vorstellte und meinte, dass auch ich ein Opfer dieser Diktatur war. Auch wenn ich mich nie selbst so sehen mag, berührt es mich sehr, weil ich in euch Freunde gefunden habe, die mir heute meine Familie sind. Danke alle ZuhörerInnen für eurer Kommen, das Interesse und die knisternde Stimmung während der gesamten Lesung.

Manuela: ja und daran (Aufarbeitung) arbeiten wir gern aktiv mit. Zeitzeugen brachten schließlich auch mich auf dem Weg des Umdenkens und führten mich zu einer gesunden Neuorientierung. Dafür bin ich immer wieder sehr, sehr dankbar!

Manuela: Gerd, ja und gegenseitig verstehen wir uns auch ohne Worte, wir können uns Trost, Liebe und Sicherheit geben, um die uns diese Diktatur und das Leben darin gebracht hat. Heute leben wir bescheiden, sind frei und glücklich. ❤️

Gerd: da stimme ich dir vollkommen zu. Hier und Jetzt im Lern- und Gedenkort Kaßberg Gefängnis mit dir an meiner Seite zu lesen, war sehr emotional aber auch schön. Ich bin jetzt noch so sehr berührt, dass mir Gänsehaut über meine Arme und meinen Rücken läuft. Dankeschön an den Lern- und Gedenkort Kassberg Gefängnis e. V. und an dich meine liebe Partnerin.

Gerd: Hier an diesem Ort zu lesen war auch für mich sehr gefühlvoll. Hier an deiner Seite, liebe Manuela, vor so vielen Zuhörern über unser Leben und Erleben zu berichten war sehr schön. Dankeschön, liebe Steffi, lieber Chris und allen anderen. Ihr habt alles sehr gut vorbereitet und so wurde es auch für uns ein ganz besonderer Nachmittag.  DANKESCHÖN

Manuela und Gerd:

Sie sind interessiert an einer dialoggestützten Lesung in Ihrer Nähe?

Laden Sie uns ein!

Wir kommen auch zu Ihnen.



Lesungsfeedback zum 04.05.17 beim Lionsclub im Hotel "Fürstenhof" in Celle

Die Lesung am heutigen Abend ist uns wirklich gelungen. Unsere Lesung und Berichte in Form eines Dialoges zwischen uns beiden. Nachgestellt unsere ersten Unterhaltungen zum Thema Erleben und Wahrnehmen der DDR aus der Sicht zweier Menschen, die unter gleichen Ausgangsbedingungen die DDR völlig unterschiedlich sahen, ja sogar auf fast gegensätzlichen Seiten gestanden haben und sehr verschiedene Wege gingen. Mit beeindruckenden Lesestellen aus unseren Büchern sahen wir in sehr betroffene Gesichter, die im Anschluss viele Fragen an uns hatten. Eine starke Zeitüberschreitung des Abends. Wir waren erst um 23:30 Uhr zu Hause und auf den Fotos ist das liebe Dankeschön des Lions Club Wienhausen zu sehen.

Wir finden es wichtig, sich einzubringen, um den ständigen Verklärungen entgegenzuwirken. Unsere Lesung vor einem äußerst interessierten Publikum zeigte uns erneut, wie wenige Menschen etwas über das DDR-Leben im Überwachungsstaat wissen. Viele Fragen hinterher, die uns stolz machten als wir die Zeit um eine Stunde überschritten und als wir unsere Technik gepackt hatten, sahen wir an einem Tisch sitzend eine Gruppe von etwa 8 Gästen miteinander reden und diskutieren.

  

Und auch das war sehr schön, denn wir bekamen live mit, dass wir diese Unterhaltung angeregt

haben.

  • Celle Mitte
  • Celle Oben
  • Celle Unten

 


 

 

 

 




In der Celleschen Zeitung vom 29.09.16 stand der Artikel: Vortrag lässt Verhältnisse in der DDR spürbar werden

Unsere Lesung war sehr aufregend und emotional. Knapp 60 ZuhörerInnen sind gekommen und zeigten großes Interesse an dem Thema und es gelang uns, sie auch in unserer Gefühlswelt mitzunehmen. Teilweise eisige Stille und emotional mitfühlende Gesichter. Was dann jedoch in der Celleschen Zeitung, vor allem über mich stand, konnten wir nicht so recht nachvollziehen. Besonders die zweite Spalte war übersät mit fehlerhafter Wiedergabe, dessen was gesagt bzw. auch gelesen wurde. Darum haben wir uns entschlossen, den Artikel hier nicht online zu stellen.

Hier einige Beispiele:

· „Manuela Keilholz lebte in einer typischen Familie …“

Richtig? Nein, typisch war nicht das eines von mehreren Kindern in ein Wochenheim gegeben wurde.

· „Manuela Keilholz hatte eine behütete Jugend …“

Richtig? Nein, wohlbehütet wäre in unseren Augen anders. Nein, nicht jedes Kind wurde im Alter von etwa 7 – 9 Jahren sexuell missbraucht.

· „der Vater arbeitet bei der Kriminalpolizei …“

Richtig? Nein, nicht der Vater, sondern Manuela arbeitete als Sachbearbeiterin bei der Kriminalpolizei ohne Angehörige dieser zu sein. Nein, der Vater hat nie bei der Kriminalpolizei gearbeitet, sondern er arbeitete in der Schilderfertigung. „arbeitet“ ist ebenfalls falsch denn er lebt schon einige Jahre nicht mehr.

· „worauf diese sich zufrieden gab …“

Richtig? Nein, Manuela gab sich nicht zufrieden, sondern schrieb dann häufig, auch um ihren Unmut auszudrücken, an die Zeitung: „Junge Welt“.

· „und die Tätigkeit als Parteisekretär waren vorgezeichnet und verliefen nahezu identisch …“

Richtig? Nein, weder Manuela noch Gerd – er schon erst recht nicht – waren jemals als Parteisekretär tätig.

· „nicht ihren Traumberuf erlernen …“

  

Richtig? Halbwegs, denn der Traumberuf von Manuela wurde ihr von ihrer Mutter ausgeredet und bei Gerd war es vor allem die zum damaligen Zeitpunkt, fehlende Mitgliedschaft in der FDJ.


 

 

 

 


Meine erste Lesung

mit Powerpointpräsentation - 11.10.15

in der Bücherei Ahnsbeck.

Ich war sehr aufgeregt, als ich die vielen Menschen sah, die gekommen sind, um meiner Lesung beizuwohnen. Es war meine erste große Lesung, die etwa zwei Stunden dauerte. Ich selbst bin überhaupt nicht gewohnt, laut zu lesen. Deshalb habe ich es immer und immer wieder geübt.

Die Lesung begann und meine große Anspannung ließ nach. An Stellen, wo Textstellen mich sehr emotional bewegten, schwand bei mir die Lautstärke oder ich konnte einfach nicht weiterlesen. Dies machte mich etwas nervös und ich dachte mir aus alter Gewohnheit heraus: „Was denken die jetzt von dir? Warum liest sie nicht laut genug und steht siIce nicht hinter dem was sie liest?“ Aber mein Partner, Gerd Keil gab mir immer entsprechende Signale, so dass doch alle Zuhörer mich verstehen konnten.

Sie zeigten mir gegenüber, höchstes Verständnis für meine große Emotionalität und bedanken sich mehrfach in der Lesepause und nach dem Ende der Lesung bei mir. Ich bekam ein sehr gutes Feedback und so kaufte

 z. B. eine Zuhörerin mein Buch für ihre Schwester, die in der DDR aufgewachsen ist und bis heute im Osten Deutschlands lebt, aber all das, wovon ich so überzeugend gelesen hatte, nicht glauben will. Sie möchte ihr von der heutigen Lesung erzählen und ihr dann mein Buch schenken. Dies machte mich sehr stolz, weil ich ein Stück weit die Hoffnung habe, mit meinem Buch doch noch die Menschen in der ehemaligen DDR aufrütteln zu können und bei ihnen ein Umdenken einsetzen kann. Sie sollen erkennen, welches Unrecht in der DDR stattgefunden hat und wie sehr auch gerade die Kinder, die in dieses indoktrinierende System hineingeboren wurden, gelitten haben.

Ein weiterer Zuhörer schrieb in meinem Gästebuch:

Wilfried Kresse

15.10.2015 10:46:49

Guten Morgen liebe Manuela, nun möchte ich dir antworten. Ich bin froh, dass ich mir frei genommen hatte, um deiner ersten Lesung beizuwohnen. Deine Lesung hat mir wieder mal mehr meine Augen geöffnet, welch Schicksale sich hinter dem Eisernen Vorhang abspielten. Deine Emotionen waren echt, und ließen mich in deine Erinnerungen real eintauchen. Diese Emotionen kenne ich aus Gerd seine Lesungen. Solche Lesungen und die damit verbundenen echten Reaktionen, machen solche Tatsachen realistisch. Gerd hat es dir bestimmt auch schon erzählt: mit jeder Lesung wirst du noch sicherer- und deine Stimme noch hörbarer. Dankeschön für diesen Nachmittag.
Bis dahin liebe Manuela- und ganz liebe Grüße an Gerd

Euer Freund Wilfried

  

Eine andere Frau wiederum kam in der Pause auf mich zu und sprach mir höchsten Respekt aus. Sie meinte, ich sei eine mutige Frau und alles was ich las bzw. auch erzählte, kommt so emotional rüber, dass es einfach die Wahrheit sein muss. Es lässt keine Zweifel aufkommen, ist jedoch sehr erschütternd zu erfahren, wie weit man in die persönlichen Rechte der Menschen eingegriffen hat und wie sehr man Andersdenkende mit Füßen trat, nur weil sie wagten, Fragen zu stellen, die Kritik am System geübt hatten.  Es gab soviel positives Feedback, dass ich unbedingt weiter machen werde, um die Menschen, vor allem auch die jungen Menschen, zu sagen: Demokratie und Diktatur sind zweierlei und ist eben nicht wie so viel propagiert wurde, die Demokratie in der DDR sei die Diktatur des Proletariats. --- Demokratie fällt auch heute nicht vom Himmel sie will jeden Tag aufs Neue erarbeitet und verteidigt werden.